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09.10.2014

NATUR - ZUFALL -KUNST. Die Natur im Medaillenwerk von Friedrich Brenner

Der Bildhauer und Medailleur Friedrich Brenner feiert dieses Jahr seinen 75. Geburtstag – ein guter Grund, um mit dieser Sonderausstellung und einem Begleitbuch den Blick auf Künstler und Werk zu lenken. Auch im Alter sind Friedrich Brenners Schaffenskraft und Ideenreichtum ungebrochen. Als ein Künstler, dem seine Kunst wirklich „Beruf“ und „Berufung“ ist, arbeitet er nicht weniger als in jüngeren Jahren. Erst kürzlich hat er wieder einmal mit seinem Entwurf einen Münzwettbewerb gewonnen.
Die Natur ist eines der Hauptanliegen der Kunst Friedrich Brenners. Friedrich Brenner sieht die Natur vielseitig durch den Menschen bedroht, durch seine Gier, seine Rücksichtslosigkeit, seine Hinwendung zu immer mehr Verbrauch und Konsum. In vielen Medaillen hat Friedrich Brenner diese Bedrohung der Natur zum Ausdruck gebracht. Andere zeigen als Gegensatz dazu die unberührte, unbeschädigte Natur, die Wildnis, wie Brenner sie besonders bei seinen zahlreichen Aufenthalten in Kanada erlebte und auf sich einwirken ließ. Wie Titel und Untertitel dieser Ausstellung ausdrücken, ist sie vor allem Brenners Naturdarstellungen gewidmet, und hier besonders den Arbeiten, die mit Brenners in der Medaillenkunst wohl einzigartiger Technik entstanden sind.
Verschiedenste Naturformen wie zufällige Fließspuren und Abdrücke überträgt Brenner auf Relief und Medaille. Damit lässt er sie uns oft ganz neu und manchmal wie bei einem Vexierbild doppelt sehen, aus einer Fließspur wird etwa eine vollständige Küstenlandschaft, und sie bleibt doch gleichzeitig eine Fließspur. Kleine, auf den ersten Blick völlig unscheinbare Formen, von Brenner mit besonderem künstlerischem Blick wahrgenommen und beachtet, nimmt er auf und erhebt sie dabei zu monumentaler, großer Landschaft oder anderen großen Themen wie menschlichen Figuren oder einer ganzen reliefierten Landkarte. Diese Brennersche Technik gab den Ausschlag für den Titel der Ausstellung: Natürliche Formen, die vom Zufall herbeigeführt werden, hält Brenner fest und macht sie durch seine Gestaltung und Neuinterpretation zur Kunst.
Friedrich Brenner, geboren 1939 in Augsburg
Bildhauer, Medailleur und Münzgestalter, tätig in Anhausen bei Augsburg
1960 bis 1965 Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Josef Henselmann, 1964 bis 1966 Kurse in Münz- und Medaillengestaltung bei Karl Roth, nach dessen Tod 1968 bis 1971 Lehrauftrag für Münzgestaltung an der Akademie der Bildenden Künste in München. 1970 bis 1980 Mitarbeit in einem Augsburger Architekturbüro. Seit 1980 freischaffend tätig.
Beteiligung an internationalen Medaillenausstellungen: FIDEM seit Stockholm 1985 und andere
KATALOG
Zur Ausstellung ist ein reich bebildertes Begleitbuch erschienen, das zum Preis von 11,50 zuzügl. Versandkosten direkt in der Staatlichen Münzsammlung, oder im Buchhandel (ISBN 978-3-922840-32-9) erhältlich ist.
Bild: Struktur II (Vernetzte Strukturen), 2003/2004, Bronze
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