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Dr. Ulrike Peter
Wissenschaftliche Mitarbeiterin für antike Numismatik an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Forschungsschwerpunkte sind die Münz- und Geldgeschichte des antiken Thrakien sowie die Rezeption antiker Münzen in der Renaissance.
E-Mail: peter@bbaw.de
Tätigkeitsberichte:
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Jägerstrasse 2210117 Berlin
Telefon: +49 30 20 370 501
Fax: +49 30 20 370 376
Website: www.bbaw.de/forschung/griechischesmuenzwerk
Das "Griechische Münzwerk" wurde 1888 von Theodor Mommsens ins Leben gerufen und gehörte zu den Traditionsunternehmen der Berliner Akademie der Wissenschaften. Es hatte die Publikation von Stempelcorpora griechischer Münzstätten zum Ziel. Man begann mit der Erfassung der nordgriechischen und kleinasiatischen Prägungen und fokussierte nach dem 2. Weltkrieg die Forschung auf Thrakien von der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts v. Chr. bis zur Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr.
Die Förderung im Rahmen des Akademienprogrammes wurde 2003 eingestellt.
Zur Geschichte des Münzwerkes s.
M.-R. Alföldi / U. Peter / H. Komnick, Griechisches Münzwerk, Berlin 2001
H. von Fritze, Das Corpus Nummorum, sein Wesen und seine Ziele nebst einer Besprechung von Band III.1, Klio 7, 1907, 1–18
H. M. von Kaenel, ... ein wohl großartiges, aber ausführbares Unternehmen. Theodor Mommsen, Friedrich Imhoof-Blumer und das Corpus Nummorum, Klio 73, 1991, 304-314
H. M. von Kaenel, Arbeitsteilung und internationale Kooperation in der antiken Numismatik? Der gescheiterte Versuch, das Corpus Nummorum der Kgl. Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin zu einem internationalen Akademieprojekt zu machen (1901), in: stephanos nomismatikos. Edith Schönert-Geiss zum 65. Geburtstag, hrsg. von U. Peter, Berlin 1998, 321–332
H. M. von Kaenel, Sammlungskatalog versus Stempelkatalog. Die Diskussion um das Konzept des Corpus Nummorum 1885/86, in: XII. Internationaler Numismatischer Kongreß Berlin 1997. Akten I, hrsg. von B. Kluge / B. Weisser, Berlin 2000, 104–108
H. M. von Kaenel, Das Corpus nummorum der Kgl. Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin als Teil des „Großbetriebs der Wissenschaft“ – Anspruch und Wirklichkeit, in: Geldgeschichte vs. Numismatik. Theodor Mommsen und die antike Münze, hrsg. von H.-M. von Kaenel u.a., Berlin 2004, 21-35
Th. Mommsen, Le projet du Corpus Nummorum, in: Comptes rendus de l’académie des inscriptions et belles-lettres Sér. 4, T. 27, 1899, 431–433
U. Peter, Das Griechische Münzwerk nach Mommsen, in: Geldgeschichte vs. Numismatik. Theodor Mommsen und die antike Münze, hrsg. von H.-M. von Kaenel u.a., Berlin 2004, 37-54
E. Schönert, Zur Wiederaufnahme der Arbeiten am Corpus Nummorum, Klio 39, 1961, 321–324
E. Schönert-Geiß, 100 Jahre Griechisches Münzwerk, Klio 73, 1991, 298-303
Das reiche Material, dass in den über 100 Jahren der Arbeit am Corpus Nummorum bzw. am Griechischen Münzwerk zusammengetragen wurde, steht für Forschungszwecke an der Akademie zur Verfügung. Es sind einige hunderttausend Exzerpte von Münzen aus Materialsammlungen und Katalogen, die teilweise bis in die Renaissance zurückgehen, sowie ca. 200.000 Gipsabgüsse und Siegellackabdrücke antiker Münzen vornehmlich nordgriechischer und kleinasiatischer Prägestätten, die zum Teil aus Sammlungen stammen, die heute nicht mehr existieren.
Derzeit werden mit Hilfe einer Finanzierung durch die DFG die ca. 31.000 Gipsabgüsse von Münzvorder- und Rückseiten thrakischer Münzen digitalisiert und in einem Webportal online zugänglich gemacht (vgl. http://www.corpus-nummorum.eu/).
Im Rahmen des Exzellenzclusters “TOPOI. The Formation and Transformation of Space and Knowledge in Ancient Civilizations” werden an der BBAW ferner die Corpusbände zur Münzprägung von Pautalia und Philippopolis erarbeitet (http://www.topoi.org/project/b-4-2/).
Die numismatische Forschungsstelle an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften hat auch begonnen, im Rahmen des Akademienvorhabens „Census of Antique Works of Art and Architecture Known in the Renaissance“ die Rezeption der antiken Münzen in der frühen Neuzeit in der Census-Datenbank zu erfassen (vgl. das vom BMBF geförderte Projekt translatio nummorum: http://www.census.de/census/translatio-nummorum).