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Nachrichten

31.12.2020

Polen Projekt abgeschlossen

Wie in benachbarten Ländern auch steht der Beginn der eigenen Münzprägung bzw. der Übergang zu einer regulären Geldwirtschaft auch in Deutschland seit langem im Fokus des Forschungsinteresses. Dabei ergibt sich die besondere Situation, dass sich in den Ländern Nord- und Osteuropas besonders viele Münzen des Deutschen Reiches in Funden nachweisen lassen. Für diejenigen in Schweden wurde schon zu Beginn der 50-er-Jahre des 20.Jahrhunderts eine Zusammenarbeit mit dem Ziel der vollständigen Bestimmung und Erfassung der aus Deutschland stammenden dort gefundenen Fundmünzen begonnen, an dem besonders Gert und Vera Hatz sowie Peter Berghaus beteiligt waren. Dieses wird heute von den Schweden eigenständig weitergeführt.

Ähnlich ist die Situation in unserem Nachbarland Polen, dessen Schatzfunde des 10. Und 11. Jahrhunderts zu einem Großteil aus Münzen des westlichen Nachbarn bestehen. Die Bearbeitung ist im beiderseitigen Interesse, da einerseits die Kenntnis der Fundvorkommen eine Voraussetzung für die Rekonstruktion der Verhältnisse im Deutschen Reich zu Zeiten der Ottonen und Salier ist, andererseits die Bearbeitung ein hohes Maß an Sachkompetenz erfordert.

Nach einer Vorbereitungsphase seit 1990 wurde 1996 eine offizielle Vereinbarung zwischen der Akademie der Wissenschaften, Institut für Archäologie und Ethnologie (PAN, Instytut Archeologii i etnologii) und der Numismatischen Kommission der Länder in der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch Prof. Bernd Kluge, und Prof. Romuald Schild getroffen, die Neubearbeitung der Münzfunde des 10.–12. Jahrhundert auf dem Territorium der Republik Polen zum Gemeinschaftsprojekt zu machen.

Die Möglichkeit einer Drucklegung der Inventare ergab sich 2010, als das polnische Ministerum für Wissenschaft und Höheres Schulwesen das Nationale Programm zur Förderung der Geisteswissenschaften auflegte, in dessen Rahmen eine Finanzierung beantragt werden konnte. Das Forschungsprojekt wurde von Mateusz Bogucki, der die Leitung übernahm, vorbereitet. Der Antrag wurde positiv begutachtet und bis 2017 erschienen insgaesamt 5 Bände des Fundverzeichnisses. Das Projekt ist abgeschlossen.

Die Inventare aus den verschiedenen Regionen wurden unter dem Titel „Frühmittelalterliche  Fundmünzen aus Polen, Inventar“ in den folgenden fünf Bänden veröffentlicht:

Band I. Groß Polen (2017)

Band II Pommern (2016)

Band III. Masowien, Podlachien und Zentralpolen (2015)

Band IV Kleinpolen, Schlesien (2014)

Band V Ermland, Masuren (2016)

Erfasst werden alle nachweisbaren Fundmünzen mit ihren modernen Kenntnissen entsprechenden Bestimmungen sowie, soweit bekannt, Gewichten und aktuellen Standorten.


Hier finden Sie Beispielseiten aus dem bereits gedruckten Band IV.B