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Nachrichten

21.03.2019

Ausstellung und Kolloquium in Halle (Saale) zum 800. Todestag von König Levon I. von Armenien

LEVON I. (1187–1219). Ein armenischer König im staufischen Outremer
Am 2. Mai 2019 jährt sich der 800. Todestag von König Levon I. von Armenien. Levon übernahm im Jahr 1187 die Regierung des bis dato nur regional agierenden armenischen Fürstentums im südostanatolischen Kilikien, in einer Zeit einer tiefen Krise der Kreuzfahrerstaaten, die in Folge der Niederlage von Hattin vor ihrer völligen Auslöschung standen. Sein Fürstentum wurde Refugium für unzählige Flüchtlinge und wichtiger Partner für die Kreuzzugsplanungen von Päpsten, Kaisern und Königen. Bald schon agierte Levon als „global player“, der mit den Päpsten über Fragen der Kirchenunion und mit Kaiser Friedrich I. Barbarossa über eine Statuserhöhung zum König verhandelte und sich schließlich durch Erzbischof Konrad von Mainz am 6. Januar 1198 in Tarsus krönen ließ. Der zeitgleich schnelle Niedergang von Byzanz und die Neubelebung der Kreuzzugsbewegung machte die Häfen Kleinarmeniens zu prosperierenden Handels- und Kommunikationszentren. Der wirtschaftliche Wohlstand ermöglichte Levon eine Erneuerung und beeindruckende Ausweitung seiner Münzprägung. Kleinarmenien wurde zu einem kulturellen Schmelztiegel, der westliche, byzantinische und orientalische Einflüsse kreativ zu einer eigenen Herrschaftsikonographie entwickelte. Die kulturelle Blüte des armenischen „silbernen Zeitalters“ ging einher mit der Anlehnung an westeuropäische Leitbilder. Die Ausstellung und die wissenschaftliche Tagung sind eine numismatische Spurensuche.
Die Ausstellung findet vom 18.5.2019-28.7.2019 satt, das hochkarätig besetzte Kolloquium am 18.5.2018.
Foto: Falk Wenzel