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Nachrichten

16.12.2021

Vorträge in der Reihe "Numismatik vernetzt" im ersten Tertial 2022

Online-Vortragsreihe von Numismatischer Kommission der Länder in der Bundesrepublik Deutschland, Deutscher Numismatischer Gesellschaft und Deutscher Gesellschaft für Medaillenkunst

Die im Mai 2021 begründete Online-Vortragsreihe der Numismatischen Kommission der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (NK) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Numismatischen Gesellschaft (DNG) und der Deutschen Gesellschaft für Medaillenkunst (DGMK) wird 2022 fortgesetzt. Durch den Titel „Numismatik vernetzt“ werden folgende Absichten formuliert: Zum einen sollen die Vortragsinhalte nach Möglichkeit Themen behandeln, die für den virtuellen Vortragsraum besonders geeignet sind, da sie Experten zusammenbringen, die weit entfernt voneinander wirken; gerne gesehen sind dabei Vorträge im Duett oder Trio. Aber der Titel ist vor allem auch inhaltlich gemeint: Vorträge und Veranstaltungen, die den Mehrwert des vernetzten Forschens und Arbeitens zeigen, auf die die Numismatik stolz sein kann, sind willkommen, doch auch Projektvorstellungen, die der numismatischen Welt nachhaltig nutzen. Gerade dies zeichnet die Arbeit der Numismatischen Kommission aus, deren Ermöglichungsstrukturen und Ergebnisse veranschaulicht werden sollen. Vernetzung findet über die Numismatik aber auch bei den Menschen untereinander statt: Nicht zuletzt ist so das gute Miteinander vieler NK-Mitglieder mit den verschiedenen Münzsammler-Vereinen in der DNG und mit der DGMK hervorzuheben. Fast alle Referentinnen und Referenten aus NK, DNG und DGMK engagieren sich auch ehrenamtlich mit hohem Einsatz für die Numismatik.

Prof. Dr. Bernhard Weisser (NK) – Dr. Barbara Simon (DNG) – Dr. Martin Hirsch (DGMK)

Termin: jeder zweite Donnerstag im Monat, 18:00 Uhr bis 19:30 Uhr

Programm Januar bis April 2022

13. Januar – Dr. Volker Heenes (Gotha): Jacopo Stradas „Magnum ac Novum Opus“. Ein numismatisches Corpus des 16. Jahrhunderts

Der Antiquar Jacopo Strada (ca. 1515–1588) schuf Mitte des 16. Jahrhunderts zwei monumentale numismatische Werke: zum einen ein ursprünglich 30-bändiges Corpus von Münzzeichnungen der römischen Kaiser bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts mit über 8.500 Zeichnungen, das „Magnum ac Novum Opus“ (heute in der Forschungsbibliothek Gotha); zum anderen ein 11-bändiges Werk mit systematischen Münzbeschreibungen, die „A.A.A. Numismatωn Antiquorum Διασκευή“ (heute in der Universitätsbibliothek Wien). Letztere ist ein wichtiges Zeugnis für die Vernetzung der damaligen Numismatiker, da sie jeweils die Sammlung angibt, in der Strada die Münzen gesehen haben will. In dem Projekt am Forschungszentrum Gotha werden beide Werke verglichen, um Münzzeichnungen und Münzbeschreibungen möglichst zu verbinden und zu identifizieren. Die Ergebnisse werden in den Datenbanken „Census of Ancient Works of Art and Architecture known in the Renaissance“ an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und „Translatio Nummorum“ am Kunsthistorischen Institut in Florenz – Max-Planck-Institut zugänglich gemacht.

10. Februar – Dr. Ralf Fischer zu Cramburg (Brüssel/Koblenz): Wem gehört der (Münz-)Schatz?

Ungeklärte oder streitige Eigentumsfragen erweisen sich in der Praxis oft als Hürde für die Bereitschaft zu Fundmeldungen. Die bereits im römischen Recht verfügte „hadrianische Teilung“ zwischen Entdecker und Grundeigentümer stellt dabei die bekannteste an den Interessen von Privaten orientierte Lösung dar. Ihr treten Modelle entgegen, die in unterschiedlichen Abstufungen staatliche Aneignungsrechte („Schatzregale“) vorsehen, die oft auf den wissenschaftlichen Wert der Funde abstellen. Welche dieser Varianten einerseits gerecht ist und andererseits die Kulturgutsicherung garantiert, ist Gegenstand anhaltender Kontroversen zwischen Archäologen, Numismatikern und Juristen.

10. März – Dr. Susanne Börner (Heidelberg) und Dr. Matthias Ohm (Stuttgart): Nachwuchsförderung und NumiScience. Zur Zusammenarbeit von Universität und Museum in Baden-Württemberg

Universitäre und museale Numismatik arbeiten in Baden-Württemberg eng zusammen. Durch gemeinsame Lehrveranstaltungen werden Nachwuchswissenschaftler epochenübergreifend ausgebildet. Anschließend bearbeiten sie Bestände in Museum und Universität, die dann für die eLearning-Plattform www.NumiScience.de zielgruppenspezifisch aufbereitet werden. NumiScience wurde 2017 durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ins Leben gerufen, um die Fachdisziplin Numismatik nachhaltig zu stärken. Die eLearning-Plattform realisiert interaktive Module aus allen Epochen für verschiedene Nutzungskreise (Schule, Universität usw.).

14. April – Prof. Dr. Fleur Kemmers (Frankfurt a. M.) und Prof. Dr. Sabine Klein (Bochum): Messen an Münzen. Metallanalysen in der Numismatik

Welche Methoden kommen zum Einsatz, um der Legierung und der Herkunft der für eine Münzprägung verwendeten Metalle auf die Spur zu kommen? Welche Vor- und Nachteile haben diese Methoden? Wie lassen sich die Ergebnisse historisch-numismatisch auswerten? Fleur Kemmers, Numismatikerin an der Goethe-Universität Frankfurt a. M., und Sabine Klein, Mineralogin und Archäometallurgin am Deutschen Bergbaumuseum Bochum, haben in mehreren numismatisch-metallurgischen Projekten zusammengearbeitet und berichten über ihre Erfahrungen, Herausforderungen und Ergebnisse.

Die weiteren Termine: 12. Mai, 9. Juni, 14. Juli, 11. August, 8. September, 13. Oktober, 10. November, 8. Dezember

Die Teilnahme erfolgt wie bisher über den Webex-Account von Prof. Dr. Bernhard Weisser (eine Registrierung ist nicht nötig, einfach den Link aufrufen): https://spk-berlin.webex.com/meet/b.weisser